Pressemitteilung
ÖDP fordert sofortigen Stopp der Center Parcs Planungen
Masterplan von Center Parcs ist ein Desasterplan für die Natur. Nach der Präsentation der Studien zur Umweltverträglichkeit des Bauvorhabens sollte allen Beteiligten klar sein, was hier zerstört werden soll.
Jahrzehntelang hatte sich der Muna-Wald in Langlau ungestört von Mensch und geschützt durch einen Zaun entwickeln können. Dabei entstanden Biotope mit einer großen Vielfalt an Pflanzen und Tierarten. Die Dichte an geschützten Pflanzenarten ist hoch. Es befinden sich viele Pflanzen der Roten Liste auf dem Areal. Diese vom Aussterben bedrohten Pflanzen sind laut Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Die Zerstörung solcher Biotope ist verboten. Laut dem von Center Parcs beauftragtem Institut für Botanik und Landschaftskunde befinden sich 56 „Biotop- und Strukturtypen“ auf dem Muna-Gelände. Auf dem gesamten Areal verstreut wachsen geschützte und gefährdete Pflanzenarten.
Auch die Untersuchung der Tierarten zeigt ein deutliches Bild. „Da liegt ein bisher unentdeckter Schatz am Brombachsee“ meint Reinhard Ebert, Kreisvorsitzender der Ökopartei. Es gibt 913 Brutvogelreviere, darunter gefährdete oder sogar stark gefährdete Arten wie der Waldlaubsänger, der Eisvogel und der Grauspecht. Etliche weitere Brutvögel sind auf der Vorwarnliste. Es gibt 14 verschiedene Arten von Fledermäusen im Muna-Wald. Manche davon sind streng geschützt, weil sie vom Aussterben bedroht sind. „Die in der MUNA lebende Bartfledermaus hat artenschutzrechtlich sogar landesweite Bedeutung!“, betont Simon Scherer. Bei sechs dieser Fledermausarten wurden Wochenstuben gefunden, also Jungtieraufzucht. Neben seltenen Reptilien, wie der streng zu schützenden Zauneidechse und der besonders geschützten Ringelnatter, leben im geplanten Baugebiet von Center Parcs viele Amphibien. Unter den acht gefundenen seltenen Arten ist auch der Kammmolch. Er ist streng geschützt. Für ihn müssen laut Gesetz eigens Schutzgebiete ausgewiesen werden – artenschutzrechtlich ist der kleine Schwanzlurch ein echtes Schwergewicht. Neben gefährdeten Heuschrecken, Laufkäfern (14 Arten der roten Liste) und anderen Insekten sind auch Rast- und Zugvögel betroffen. Letztere wurden noch nicht einmal ausgewertet.
„Der Schatz am Brombachsee ist die Biodiversität dieses Areals“ erklärt Kilian Welser, ÖDP Bundestagsdirektkandidat. „Wir stören uns am Abholzen von Regenwäldern und dem damit verbundenen Artenschwund in Brasilien, machen aber nichts dagegen, wenn vor unserer Haustür das Gleiche passiert.“ so Welser. Klimaschutz, Artenschutz und der Erhalt der Biodiversität ist eine globale Aufgabe und Herausforderung. Neben der Klimakrise haben wir weltweit eine Biodiversitätskrise. Immer mehr Arten verschwinden. Dieses, auch von vielen Wissenschaftlern bemängelte, desaströse Artensterben muss gestoppt werden.
Das Muna-Areal hat nach Ansicht der ÖDP das Potenzial für ein Naturschutzgebiet. Der Plan von Center Parcs dort 800 Häuser bauen zu wollen ist ein Plan zur Zerstörung des Lebensraumes vieler Pflanzen- und Tierarten. Dazu kommen Parkplätze, ein großes tropisches Spaßbad mit Heizwerk, ein weiterer künstlicher See, Wirtschaftsgebäude, etc. Dieser Flächenverbrauch ist nicht hinzunehmen. Die ÖDP Weißenburg-Gunzenhausen fordert den sofortigen Stopp der Planungen. Den Lebensraum bedrohter Tierarten zu vernichten ist laut Gesetz verboten. Es darf bezweifelt werden, ob ein adäquater Ersatz für alle Arten zu finden ist – die Kompensation bleibt leider allzu oft ein ökologisches Feigenblatt für die Tourismusindustrie.